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NEUE BESCHILDERUNG FÜR DIE KULTURNACHT IN LAUFENBURG

Anlässlich der zwölften grenzüberschreitenden Kulturnacht in Laufenburg fand am 30. März 2016 die erste Startup Sitzung statt. Die teilnehmenden Kulturschaffenden wurden informiert über den neuen Auftritt mit neuem Logo, neuer Webseite und Nutzung der sozialen Medien via Facebook. Das Ganze sollte so verbunden sein, dass die Standorte mit Google Maps verlinkt sind und man die verschiedenen Künstler, welche in beiden Altstädten verteilt sind, einfach mit dem Smartphone ansteuern kann, ohne einen Stadtplan aus Papier dabei zuhaben.

Daraus entstand die Idee, die Standorte der Künstler mit einem grossen tropfenförmigen Signet zu markieren und zu beschildern, ähnlich der Markierungen auf Google-Maps. Der Vorstand wollte diese aus herkömmlichen Holzplatten ausschneiden und allenfalls durch die Künstler bemalen oder beschriften lassen.

Daraufhin habe ich sofort interveniert und darauf hingewiesen, dass falls es an der Kulturnacht regnen wird, diese Markierungen und Beschilderungen aus Holz aufquellen, krumm werden können und mit der Zeit nicht mehr schön aussehen. Mein Vorschlag war, dass die Beschilderung mit Vollkernplatten realisiert werden sollten, da dieses Material wetterfest ist. Ich habe angeboten, mich diesem Projekt «Beschilderung Kulturnacht» anzunehmen.

Als erstes habe ich mich gefragt, welcher Hersteller die Vorstellungen des Produkts erfüllen kann. Einerseits musste es kostengünstig sein, andererseits optisch und farblich passend zum Logo der Kulturnacht. Aus der Resopal X-Line Kollektion hatte ich Platten mit mehreren Farben zur Auswahl, die einen schwarzen Kern haben. Das Material war zwar jetzt definiert, doch nun stellte sich die Frage, wie bringe ich eine Beschilderung in Form eines Tropfen zum Stehen. Mehrere Varianten und Ideen wurden von mir ausgedacht und mit einem technisch versierten Freund, welcher bei der Firma Schnetzler Metallbau AG in Laufenburg arbeitet, in der Freizeit besprochen. Ziel war es, dass es möglichst kostengünstig, einfach zum Auf- und Abbauen, platzsparend zum Lagern undnicht zuletzt mit möglichst wenig Verschnitt ausgeführt werden kann.

Die eine Idee, das Schild mit Klemmverbindungen auf einer Grundplatte zu befestigen, scheiterte, da die Gefahr des Abbrechens zu hoch war. Ausserdem wäre diese Methode zu teuer und kompliziert gewesen. Die Idee, dem Tropfen eine Verlängerung zu machen und diese dann in einen mit Sand gefüllten Kessel hinein zu stecken, war zwar simpel, jedoch wohin sollen dann die 25-30 Kessel voller Sand? Zumal diese noch schwer gewesen wären und viel Lagerplatz in Anspruchgenommen hätten. Dann die erleuchtende Idee einer Steckverbindung über Kreuz. Der Tropfen würde zwei überkreuzende Füsse bekommen, welche eingenutet wären, so dass jeder Teilnehmer diese selber und einfach aufstellen und ebenso einfach wieder auseinander und platzsparend verräumen kann. Diese Ausführungsvariante wurde mit den AVOR Mitarbeitern des BUZ (Bearbeitungs-und Zuschnittzentrum AG) besprochen.

Es wurde ein erster Entwurf gezeichnet und anhanddessen, wurde ein Angebot der Zuschnittkosten inklusiv Material an den Verein „Kulturnacht Laufenburg“ gemacht. Obwohl das Angebot über Budget lag, überzeugte der Vorschlag der Materialauswahl sowie die Technik des Auf- und Abbauens. Somit wurde derAuftrag vom Vorstand bewilligt und die Kosten zusätzlich über die Geldreserven des Vereins gedeckt. Nun wollten wir das Design verbessern: Der Fuss wurde für einen besseren Halt noch etwas breiter gezeichnet, die Ecken wurden abgerundet und die Kanten gefast. Danach haben wir einen ersten Prototyp aus einer Ausschussplatte gefräst und alle waren gespannt, ob die Beschilderung in Form eines Tropfens auch senkrecht stehen wird. Wir hatten auch erste Bedenken, dass er womöglich an den schmalen Stellen zerbrechen könnte.

Die Mitarbeiter des BUZ und ich waren erfreut, als der Prototyp vor uns stand und alle Anforderungen erfüllte. Einzig die Stecknute, welche 8mm breit war und nach der Materialstärke gefräst wurde, klemmte. Es wurde entschieden, dass die Nute um 0.5 mm breiter gefräst werden muss, da die Platten eine gewisse Dickentoleranz aufweisen. Selbst wenn dies nur im Zehntelmilimeter Bereichliegt, kann es passieren, dass dadurch die Verbindung klemmt und es schwierig wäre, die Füsse zusammen zu stecken und auseinander zu nehmen. Der Prototyp wurde noch am gleichen Tag dem Vorstandmitglied Roland Sens, der auch Designer ist und in Laufenburg DE wohnt, vorgeführt. Er war hell begeistert und musste sofort ein Foto davon machen, danach dieses auf der Facebook-Seite der Kulturnacht postete. Ich habe zusätzlich ein Farbmusterfächer der X-Line Kollektion mitgebracht und ihn gebeten, mir in den nächsten Tagen, nachdem er das definitive «Okay» des Vorstandes hat, die Farbe und Stückzahl anzugeben.

Wir, die KURATLE & JAECKER, wurden beauftragt ca. 30 solcher «Tropfen» und ca. 40 kleine «Wegweisertropfen» herzustellen. Die Avor vom BUZ hat nochmal alles neu optimiert und der Auftrag wurde offiziell erfasst und eingeplant. Die ersten Beschilderungen und Wegweiser wurden pünktlich zur Pressekonferenz, welche am 29. August 2016 stattfand, fertiggestellt. Diese konnten zuvor noch mit Logo und einer Nummer beklebt werden. Dazu wurde eine spezielle Klebefolie verwendet, welche das Licht nachts reflektiert. Die fertiggestellten Schilder wurden dann an der Pressekonferenz im Rahmen des neuen Auftritts der Kulturnacht, sowohl den Teilnehmern, wie auch der Presse, vorgestellt.

Alle waren erfreut und es gab einen Applaus, der mich zutiefst erfreute. Der Applaus galt jedoch nicht nur mir, sondern ich gab die postive Rückmeldung am darauffolgenden Tag auch den Mitarbeitern der BUZ weiter. Schliesslich war es etwas, dass sie nicht alltäglich machen. Dazu war es eine Herausforderung, etwas zu zeichnen und zu planen, was sie bisher, in dieser Form, aus diesem Material, noch nie gemacht haben. Die Beschilderung wurde auftragsgemäss und termingerecht gefräst und einwandfrei verpackt. Rund zehn Tage vor der Kulturnacht wurde der Auftrag in Leibstadt abgeholt. Im Tourist-Office in Laufenburg CH wurden die Beschilderungen und Wegweiser mit dem Signet und den Zahlen durch das Organisationskomitee Kulturnacht beklebt.

Jeder Teilnehmer hat dann seine zugeteilte Beschilderung und ein oder mehrere kleine Wegweiser mitgenommen und an seinem Standort aufgestellt. So konnten sich die Besucher anhand der Nummern informieren, um welchen Künstler oder Kulturschaffenden es sich handelt. Die Kulturnacht war dank des schönen Wetters wieder ein Erfolg und wurde gut besucht. Und wie auf den Fotos zu sehen ist, waren die Beschilderungen überall gut ersichtlich. Ein grosses Dankeschön an die Mitarbeiter des BUZ. Es hat mir Spass gemacht, dieses Projekt mit ihnen durchzuführen. Ein Dankeschön auch an den Verein «Kulturnacht Laufenburg» für das Vertrauen und die Erteilung des aussergewöhnlichen Auftrages an die KURATLE & JAECKER. Dieses Projekt hat gezeigt, dass aus Ideen, dank Erfindungsgeist und Mut, neue Produkte entstehen können. Ich und meine Arbeitskollegen freuen uns auf die nächste und hoffentlich genauso spannende Herausforderung.

Mirko Purgato
Verkauf Innendienst
KURATLE & JAECKER, Leibstadt